Glarner Alpen
2.6.2017 - Langnau a.A. (Langnauer Berg, 675 m)
N1023541
Das Weibchen der Grünen Krabbenspinne kann dank seiner acht Augen Beute bereits über beachtliche Entfernung ausmachen.
Informationen zum Tier:
Art: Grüne Krabbenspinne (Diaea dorsata).
Verbreitung: Grosse Teile der Paläarktis von Grossbritannien und Portugal im Westen bis Ostsibirien und Japan im Osten. In Nord-Südrichtung reicht die Verbreitung von Skandinavien bis Bulgarien und weiter östlich bis in den Iran. Das Verbreitungsgebiet umfasst die gemässigte bis mediterrane Zone. Die Art fehlt in Europa nur in Irland und Island sowie in Griechenland.
Regionale Verbreitung Alpen: Nur in tiefen Lagen.
Lebensräume: Lichte Laubwälder, Sträucher, Bäume (vor allem Eichen), waldnahes, offenes Gelände.
Merkmale: Das Weibchen hat eine Körperlänge von 5 - 7,3 mm, das Männchen eine solche von 3 - 4 mm. Die acht von feinen, weissen Ringen umrahmten Augen befinden sich in zwei Reihen im Bereich der Stirn. Der Hinterleib ist mit kurzen, hellbraunen Härchen besetzt. Beim Weibchen sind der Vorderkörper (Prosoma) und die Beine einfarbig hellgrün gefärbt, während der Hinterleib (Opisthosoma) eine weissgelbe Grundfärbung aufweist und eine braune, schildförmige Zeichnung trägt. Beim Männchen sind abweichend vom Weibchen die Augenregion und die Vorderbeine ausgedehnt braun gefleckt. Zudem weisen sie lange Borsthaare auf dem Rückenschild auf.
Lebensweise: Die Spinnen halten sich meist in niedriger bis höherer Vegetation in Bäumen und Sträuchern auf. Auch an blühenden Kräutern kann man sie finden. Ihrer Färbung wegen sind sie in ihrem Lebensraum kaum zu erkennen.
Nahrung: Insekten, gelegentlich auch kleinere Spinnentiere. Als Lauerjäger überwältigen sie ihre Beute durch einen Biss mit einhergehender Injizierung von Gift.
Paarung: Die Paarungszeit beginnt gegen Ende Mai oder im Juni. Die Männchen fechten dabei untereinander sogenannte Kommentkämpfe aus, indem sie sich mit weit ausgebreiteten Vorderbeinen wenige Millimeter voneinander entfernt gegenüberstehen und sich umtänzeln. Dieses Ritual kann manchmal stundenlang andauern. Das paarungsbereite Weibchen seilt sich an einem Faden herab, das Männchen begibt sich unter deren Hinterleib und führt seine Begattungsorganein die Geschlechtsöffnung ein. Unmittelbar nach der Kopulation sucht das Männchen das Weite.
Ei: Das Weibchen legt die Eier an geschützter Stelle in einem linsenförmigen Kokon ab. Sie bewacht diesen und öffnet ihn bei Erreichen der Schlupfzeit.
Jungtiere: Nach dem Schlupf sind die juvenilen Tiere sich selbst überlassen. Sie überwintern im letzten Jugendstadium unter loser Rinde. Nach der Überwinterung erfolgt Anfang Mai die Imaginalhäutung. Damit erreichen sie auch die Geschlechtsreife.
Lebenserwartung: Imagines sind meist ab Mai bis in den Juni oder Juli auszumachen. Das Weibchen stirbt kurz nach dem Schlupf der Jungtiere.
Feinde: Singvögel, Wespen, Schlupfwespen.
N1023541

Körperlänge bis 7,3 mm