Jura
2.8.2017 - Weissenstein (Cholböden, 892 m)
N1024166
Gleich zwei Tiere teilen sich diese Blüte des Wasserdosts (Eupatorium cannabinum).
Informationen zum Tier:
Art: Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria).
Verbreitung: Eurasiatisch, von der Iberischen Halbinsel bis Russland und Vorderasien, nördlich bis zum Baltikum.
Regionale Verbreitung Alpen: Kollin-montan, bis in Höhen von etwa 2000 m.
Lebensräume: Felsiges, kalkiges Gelände wie Steinbrüche, Fluss- und Bachränder, Trockenrasen, felsige Täler oder Hänge. Sie sind in sonnigem, trockenem wie auch in feuchtem, halbschattigem Gelände zu finden.
Merkmale: Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 42 - 52 mm. Sie haben schwarzblaue Vorderflügel mit weissen oder gelblichen Streifen. Diese bilden an den Flügelspitzen ein markantes 'V'. Die orangen Hinterflügel weisen 3 - 4 schwarze Flecken auf. Im Gegensatz zu anderen Bärenspinnern besitzen sie einen gut ausgebildeten Saugrüssel, der es ihnen ermöglicht, Nektar von Blüten zu saugen.
Ei: Die Paarung erfolgt im Hochsommer. Die Weibchen legen anschliessend ihre Eier locker nebeneinander unter die Blätter der Futterpflanzen. Sie sind von gelblichgrüner Farbe, rundlich, mit abgeflachter Basis. Nach etwa 2 Wochen schlüpfen die jungen Raupen.
Raupe: Die ausgewachsenen Raupen erreichen eine Länge von 50 mm. Sie sind schwarzgrau und haben eine gelbe Rückenlinie. Seitlich sind kleine weisse und gelbe Flecken vorhanden. Die Warzen sind blaugrau, gelblich und schwärzlich gemischt und weisen kurze, helle Borsten auf. Sie schlüpfen im September und überwintern in der unteren Krautschicht ihres Lebensraums. Sie sind polyphag, fressen also Blätter einer Vielzahl verschiedener Pflanzen wie Taubnessel (Lamium spec.), Grosse Brennnessel (Urtica dioica), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Natternkopf (Echium vulgare), Hasel (Corylus spec.), Himbeere (Rubus idaeus), Echte Brombeere (Rubus fruticosus), Wiesensalbei (Salvia pratensis) oder Fuchssches Greiskraut (Senecio fuchsii). Junge Raupen fressen vor allem Kräuter, ältere fressen auch am Laub holziger Gewächse.
Puppe: Die Verpuppung erfolgt im Juni des folgenden Jahres in einem weichen, weissgrauen Gespinst zwischen Blättern nahe dem Boden. Die Puppe ist glänzend rotbraun. Am Kremaster findet sich ein Büschel gelber Borsten. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Falter.
Falter: Die Falter sind tag- und nachtaktiv. Sie fliegen in einer Generation von Juli bis September. Sie sind nicht häufig, aber in manchen Jahren lokal zahlreich. Sie saugen bevorzugt an Blüten des Wasserdostes (Eupatorium cannabinum).
N1024166

Flügelspannweite bis 52 mm