Glarner Alpen
13.8.2017 - Wädenswil (440 m)
N1024335
Eine männliche Grosse Zitterspinne hat sich im Bad verirrt.
Nach dieser Aufnahme wird sie zur Ungezieferjagd in den Keller verfrachtet ...
Informationen zum Tier:
Art: Grosse Zitterspinne (Pholcus phalangioides).
Verbreitung: Diese Art stammt ursprünglich aus den Subtropen Asiens. Sie wurde nach Europa eingeschleppt und hat sich etabliert. Sie ist heute in allen gemässigten Klimazonen der Erde vertreten. Nur in Wüsten und jenseits des Polarkreises kommt sie nicht vor, ebenso nicht in den tropischen Regionen Afrikas. Vertreten ist sie allerdings im Regenwald von Südamerika.
Regionale Verbreitung Alpen: Die Verbreitung beschränkt sich auf Gebäude.
Lebensräume: Als ausgesprochene Höhlenart ist sie heute in Mitteleuropa in fast jedem Gebäude zu finden, besonders in Kellern.
Merkmale: Der stabförmige Körper ist beim Männchen 7 - 10 mm, beim Weibchen 7 - 8 mm lang. Beim Männchen ist das Prosoma blass gelblich-braun mit dunkelgrauem Muster, das Opisthosoma weist oft paarige, dunkle Flecken auf. Beim Weibchen ist das Prosoma hell bräunlich-gelb mit dunklerer Zeichnung. Das Sternum ist oft einheitlich weisslich, das Opisthosoma weist oft helle Fleckenpaare auf. Die Beine erreichen eine Länge von bis zu 5 cm. Beim Männchen sind die Taster durch die Geschlechtsorgane keulenförmig verdickt, während das Weibchen dünne Taster besitzt.
Lebensweise: Sie wird oft in Kellern und ruhigen Korridoren angetroffen, wo sie als Lauerjäger mit dem Bauch nach oben an der Unterseite unregelmässig gebauter Raumnetze sitzt. Fühlt sie sich bedroht, beginnt sie sich und damit ihr Netz in Schwingung zu versetzen. Dadurch verschwimmt ihr Körper vor dem Hintergrund und sie wird fast unsichtbar. Die Ausprägung dieses Verhaltens nimmt mit zunehmendem Alter der Tiere und durch Kontakt mit Menschen ab. Mehrere Spinnen leben oft dicht nebeneinander.
Nahrung: Hauptsächlich kleinere Tiere wie Fliegen, Mücken oder Kellerasseln. Bei anhaltendem Nahrungsmangel werden auch Artgenossen erbeutet. Sie kann aber durch ihre spezielle Fangtechnik selbst die grösseren Winkelspinnen überwältigen. Das Netz der ecribellaten Spinne ist ein unregelmässiges und lockeres Gewebe, die Fäden sind nicht klebrig. Hat die Spinne durch die Erschütterungen im Netz Beute wahrgenommen, läuft sie darauf zu und webt sie mit weiteren Fesselfäden ein. Das Aussaugen der Beute dauert oft sehr lange, übrig bleibt lediglich das Aussenskelett.
Paarung: Grosse Zitterspinnen sind ganzjährig paarungsbereit.
Ei: Das Weibchen legt durchschnittlich etwa 20 Eier, die in einen dünnen Kokon eingesponnen und vom Muttertier bis zum Schlupf der Jungtiere mit sich herumgetragen werden. Nach dem Schlupf wird der Kokon im Netz befestigt.
Jungtiere: Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch kurze Zeit im Kokon, bevor sie die Mutter verlassen und auf sich allein gestellt sind.
Lebenserwartung: Weibchen können bis zu 3 Jahre alt werden, Männchen sterben in der Regel früher.
Feinde: Menschen, meist mittels Staubsauger ...
N1024335

Körperlänge bis 10 mm