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Glarner Alpen
21.9.2017 - Wädenswil (440 m) |
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N1024971
Eine Sackspinne hat sich in meinen Wohnraum verirrt. Informationen zum Tier: Art: Sackspinne (Clubiona spec.). Verbreitung: In Mitteleuropa sind mindestens 27 Arten heimisch. Lebensräume: Vorwiegend die Kraut- und Strauchschicht, seltener die Kronenschicht verschiedener Biotope. Viele Eigentliche Sackspinnen sind in Wäldern zu finden. Clubiona terrestris besiedelt bevorzugt die Krautschicht der planaren Laubwälder, ist seltener in Nadelwäldern im Kronenbereich oder im Mittelgebirgsraum und gar nicht in Gärten oder Städten zu finden. Clubiona comta scheint weniger wählerisch, wurde aber am häufigsten in Nadelwäldern nachgewiesen und steigt bis in die Mittelgebirge hinauf. Clubiona trivialis bevorzugt wie auch Clubiona phragmitis feuchte Lebensräume. Clubiona trivialis ist im Gezeitenbereich der Meere, in Dünen und Salzwiesen gefunden worden und ist in Hochmooren, insbesondere in Moorwäldern, stetig und häufig. Ausserhalb des Bodenbereiches kommt Clubiona trivialis in allen Schichten vor, selbst in der Kronenschicht der Bäume ist sie relativ häufig. Clubiona trivialis steigt bis in die Mittelgebirge auf. Clubiona phragmitis besiedelt ebenfalls den direkten Küstenbereich (Schilfbestände), ansonsten aber fast ausschliesslich die Schilfbestände von Feuchtgebieten, voran Niedermoore. Clubiona phragmites ist nur im Flachland und nur in der Krautschicht aus hohen Gräsern zu finden. Clubiona subsultans besiedelt fast nur Nadelwälder, die sehr seltene Clubiona alpicola ist nur im Hochgebirge zu finden. Hingegen sind beispielsweise Clubiona lutescens und Clubiona neglecta Ubiquisten, die sich auch noch in Kulturbiotopen aufhalten. Nur vereinzelt verirren sich Sackspinnen in die Nähe des Menschen, Clubiona brevipes, Clubiona comta und Clubiona pallidula tolerieren Höhlen. Merkmale: Viele Clubiona-Arten sind nur genitalmorphologisch sicher voneinander zu unterscheiden. Lebensweise: Die 3 - 10 mm kleinen Tiere sind nachtaktive Jäger. Sie streifen in der Krautschicht relativ weit umher und schleichen sich geschickt an ihre Beute an. Die Ausprägung der Tarsalklauen macht sie zu guten Kletterern, die teilweise auch in der Kronenschicht von Wäldern jagen. Sie verwenden ihre Spinnseide, um taschenförmige Behausungen aus Pflanzenteilen herzustellen, in die sie sich tagsüber zurückziehen. Die ortsfesten Wohngespinste wie die Eikokons sind ein Bestimmungsmerkmal. In der Regel werden sie kopfüber in der Krautschicht aufgehängt. Bei Clubiona phragmitis ist das Wohngespinst röhrenförmig aus Schilfblättern hergestellt und oben und unten offen, das Eikokon jedoch wie eine dreieckige Tasche aus Schilfblättern fest verschlossen. Einige Arten bevorzugen aber auch Erdhöhlen oder ziehen sich unter lose Rinde (Clubiona comta), die Bodenstreu des Waldes oder unter Steine (Clubiona terrestris) zurück. Die Tiere sind das ganze Jahr über aktiv. Ihre Aktivitätsphasen sind jedoch unterschiedlich. Nahrung: Kleinere Insekten. Paarung: Die Tiere werden meist im Frühjahr geschlechtsreif. Bei der stundenlang dauernden Paarung, der kaum Werbung vorangeht, hält das Männchen das Weibchen mit seinen auffällig längeren und nach vorn gerichteten Kieferklauen (Cheliceren) fest. Ei: Die Weibchen fertigen entweder ein Seidenbett auf Blättern, auf das sie ihre Eier ablegen und spinnen diesen Kokon zu, oder stellen kunstvolle Taschen für ihre rötlichen Eier her. Clubiona phragmitis benutzt dazu Gräser wie beispielsweise Schilfblätter, die zunächst mit den Cheliceren perforiert, dann geknickt oder gerollt und schliesslich zu einem stabilen Gefäss mit der Seide zusammengesponnen werden. Feinde: Vögel, Schlupfwespen. |
Körperlänge 12 mm |