Glarner Alpen
10.4.2018
Wädenswil (440 m)


Körperlänge bis 7½ mm

N1025854
Eine Zebraspringspinne hat eine Zuckmücke (Chironomidae) erbeutet.
Informationen zum Tier:
Art: Zebraspringspinne (Salticus scenicus).
Verbreitung: Europa, nördliches Asien und Nordamerika, häufig.
Lebensräume: Das natürliche Habitat sind steinige Trockenrasen. In Nähe des Menschen sind sie oft auf Mauerwerk oder Zäunen anzutreffen. Dabei bevorzugen sie sonnenexponierte, windstille Bereiche.
Merkmale: Die Tiere weisen auf dem Vorderleib (Prosoma) ein weisses Fleckenpaar und auf dem Hinterleib (Opisthosoma) drei breite, dunkle Querbänder auf. Die schwarzweisse Zeichnung wird durch hell und dunkel gefärbte Schuppenhaare hervorgerufen. Ältere Tiere sind meist dunkler gefärbt, da sich die Schuppenhaare mit der Zeit abreiben und die dunklere Grundfärbung hervortritt. Die unregelmässig gefleckten Beine sind relativ kurz, wodurch die Tiere gedrungen wirken. Männchen erreichen eine Körperlänge von 4 - 7 mm, Weibchen eine solche von 5½ - 7½ mm. Das Erkennungsmerkmal der Männchen sind die sehr langen, schräg nach vorn gerichteten Cheliceren. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die beiden grossen Frontaugen. Neben diesen ist ein weiteres Augenpaar nach vorn gerichtet. Vier weitere Augen befinden sich an den Seiten des Vorderleibes. Aufgrund dieser Anordnung können sie auch nach hinten sehen. Im Gegensatz zu anderen Spinnen, die auf das Ertasten von Erschütterungen oder Erkennen von Bewegungen angewiesen sind, erkennen Springspinnen auch tote Insekten als Nahrung.
Lebensweise: Die tagaktiven Tiere leben meist in festen Revieren und sind ortstreu. Männchen kann man von März bis September, Weibchen von März bis Dezember antreffen. An nassen oder kühlen Tagen ziehen sie sich in ihr Gespinst zurück. Dieses dient auch der Überwinterung.
Nahrung: Insekten und kleine Larven. Bei der Jagd nähert sich die Spinne langsam der Beute an. Aus einem Abstand von bis zu 5 cm springt sie dann auf das Beutetier und tötet dieses mit einem Giftbiss. Bis die Wirkung des Giftes einsetzt, hält sie die Beute mit ihren kräftigen Beinen fest. Das Gift wirkt bei Insekten sehr schnell, für den Menschen sind die Tiere hingegen absolut ungefährlich. Vor dem Sprung sichert sie sich mit einem Faden gegen einen Absturz, so dass sie nach einem missglückten Sprung wieder an den Ausgangspunkt zurückkehren kann. Zum Springen werden das dritte und das vierte Beinpaar ruckartig gestreckt. Mit den beiden ersten Beinpaaren wird das Beutetier ergriffen und die Landung gebremst.
Paarung: Die Paarungszeit erstreckt sich etwa von Mai bis August. Rivalisierende Männchen liefern sich teilweise heftige Kämpfe. Die Männchen präsentieren sich dem Weibchen bei der Balz mit weit geöffneten Cheliceren. Die teilweise Stunden dauernde Paarung findet in der Gespinströhre statt. Anschliessend verlässt das Männchen die Partnerin. Es kümmert sich auch nicht um die Aufzucht.
Ei: Bis über 20 Eier werden in einem kleinen Kokon abgelegt.
Jungtiere: Die Jungtiere schlüpfen ab etwa Juni bis in den August. Das Weibchen ist den Jungtieren behilflich und öffnet den Kokon. In der ersten Zeit ernähren sich die Jungtiere vom Eidotter. Nach der ersten Häutung sind sie dann selbständig.
Lebenserwartung: Als adultes Tier bis 15 Monate.
Feinde: Singvögel, Wespen, Schlupfwespen.