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Glarner Alpen
27.5.2018 Wädenswil (440 m) |
Körperlänge bis 19 mm |
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N1026252
Ein Waldmistkäfer im Morgenlicht. Informationen zum Tier: Art: Waldmistkäfer (Anoplotrupes stercorosus). Verbreitung: Europa, östlich bis in den Westen Sibiriens, nördlich bis etwa zum 67. Breitengrad, häufig bis sehr häufig. Regionale Verbreitung Alpen: Vom Flachland bis in Höhen von 2000 m. Lebensräume: Vorwiegend Wälder. Merkmale: Die Käfer werden 12 - 19 mm lang. Sie sind schwarzblau, die Deckflügel sind seitlich blau, violett oder grün, das Halsschild ist bei manchen Tieren blauviolett. Die Unterseite des Körpers ist metallblau, violett oder grün, die Fühler sind rotbraun. Die Basis des Halsschildes ist vollständig gerandet und unregelmässig gepunktet. Der Endzahn der Vorderschienen ist leicht zugespitzt, der vordere Schenkel des Beines besitzt vorne keinen Tomentfleck. Die Hinterschienen sind zudem nur mit zwei Querleisten versehen. Die Deckflügel besitzen keine Naht und haben je sieben leicht gepunktete Längsrillen. Lebensweise: Waldmistkäfer sind auf der Suche nach Nahrung einzeln unterwegs. Ihr guter Geruchssinn ermöglicht ihnen, diese aus Entfernungen von bis zu 2 km aufzuspüren. Gerne halten sie sich unter frischem Dung auf. Die Tiere sind als Entsorgungsspezialisten von grosser ökologischer Bedeutung. Nahrung: Kot, Aas, auch faulende Pflanzenteile, Pilze, Obst oder Säfte. Paarung: Treffen paarungsbereite Tiere aufeinander, betrillert das Männchen das Weibchen mit den Maxillarpalpen, deren Spitzen mit Sinnesorganen besetzt sind. Gleichzeitig erzeugt es kurze Werbelaute. Das Weibchen läuft weiter, das Männchen folgt und hält Körperkontakt. Geht dieser unter Umständen verloren, erzeugen beide Tiere Suchlaute, die bis 1½ Sekunden dauern. Schliesslich beginnt das Weibchen, sich einzugraben. Während des Eingrabens gibt das Weibchen Laute ab, die Führungslaute genannt werden. Die Begattung erfolgt wahrscheinlich in den unterirdischen Gängen. Ei: Männchen und Weibchen bauen im Frühjahr einen 70 - 80 mm tiefen Stollen in den Erdboden, von dem mehrere in Kammern endende Nebengänge abzweigen. Die Weibchen besorgen die unterirdischen Arbeiten, die Männchen oberirdische wie den Abtransport der ausgeworfenen Erde. In die Kammern wird je ein Ei gelegt und Kot eingebracht, von dem sich die Larven ernähren. Larve: Sie benötigt für ihre Entwicklung ein Jahr, die Überwinterung erfolgt als Larve. Puppe: Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Käfer: Die Käfer schlüpfen im Sommer, sind aber erst im nächsten Frühjahr geschlechtsreif. Lebenserwartung: Als Käfer zweijährig. Fressfeinde: Allerlei Waldbewohner wie Spitzmäuse, Igel oder Eulen. |