Glarner Alpen
25.4.2019 - Wädenswil (440 m) |
N1029149
2018 war für Nadelbäume ein sogenanntes Mastjahr, es wurden besonders viele Zapfen ausgeprägt. Kein Wunder, treibt sich noch so ein Exot auf meinem Grundstück herum ... Informationen zum Tier: Art: Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis). Verbreitung: Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art umfasst den Westen Nordamerikas westlich der Rocky Mountains. Durch Verschleppung und eigene Ausbreitung hat die Art ihr Areal in Nordamerika seit Mitte der 1950er Jahre bis an die Ostküste der USA ausgedehnt. Wiederum durch Einschleppung wurde die Art 1999 erstmals in Europa nachgewiesen und hat sich seitdem als Neozoon über weite Teile Europas ausgebreitet. Sie erfolgte über Italien (1999), die Schweiz (2002), Slowenien und Spanien (2003), Kroatien und Ungarn (2004), Österreich und Frankreich (2005), Tschechien und Serbien (2006), die Britischen Inseln, Belgien, Niederlande, Polen und die Slowakei (2007), Montenegro, Bulgarien und Rumänien (2008), Dänemark, Norwegen und die Türkei (2009) sowie Griechenland und Portugal (2010). Regionale Verbreitung Alpen: In Höhen bis zur Waldgrenze. Lebensräume: Als gute und ausdauernde Flieger können die Tiere fast flächendeckend auftreten. Fundorte innerhalb von Städten kommen dabei genauso in Frage wie kiefernreiche Parks, Heidelandschaften oder Gärten. Merkmale: Die Länge der Wanze beträgt 16 - 20 mm, wobei die Männchen kleiner sind als die Weibchen. Die Breite beträgt 5 - 7 mm. Sie besitzt lange Beine und Fühler. Der Saugrüssel erreicht das 3. oder 4. Abdominalsegment. Der Rücken ist dicht, aber kurz behaart und rötlich braun bis dunkel graubraun gefärbt. Die Fühler und Beine sind ebenfalls behaart. Die von den Flügeln verdeckte Oberseite des Hinterleibs ist hellgelb- bis orangefarbig mit 5 querlaufenden, dunklen Streifen. Der vordere Teil der Vorderflügel beinhaltet eine helle Zickzacklinie. Die Vorderflügel überragen knapp das Hinterleibsende. Charakteristisch sind die blattartig verbreiterten Schienen (Tibien) der Hinterbeine. Die Schenkel (Femura) der Hinterbeine haben auf der Unterseite 7 deutliche Dornen. Die Mittelbeine haben 3 Dornen. Die Tiere sind gute Flieger, die Flugweise und das laute Summen ähneln dem Flug von Hummeln. Bei Bedrohung sondert die Wanze ein Sekret ab, das nach Kiefer oder Apfel riecht. Lebensweise: Im grössten Teil des Verbreitungsgebietes wird nur eine Generation im Jahr ausgebildet (univoltin). In Mexiko oder Südeuropa können mehrere Generationen pro Jahr auftreten. Das Imago überwintert in geschützten Bereichen wie Greifvogel- oder Nagetiernestern, Hohlstellen unter Baumrinde oder Gebäuden. Männchen geben dabei ein Aggregationspheromon ab, wodurch es in Winterquartieren zu grossen Ansammlungen mit bis zu 2000 Tieren kommen kann. Nahrung: Die Art ist polyphag, die Imagines saugen an Zapfen, Nadeln, Zweigen, Knospen und Blüten verschiedener Nadelbäume wie Kiefern (Pinus spp.), Douglasien (Pseudotsuga menziesii) oder Weiss-Fichten (Picea glauca). Die Tiere sind sehr anpassungsfähig und saugen in neu besiedelten Arealen jeweils an den dort vorkommenden Nadelbaumarten. Paarung: Die Männchen verfolgen verschiedene Strategien, um einen Sexualpartner zu finden. Nebst dem Einsatz von Sexualpheromonen können sie mittels Klopfen mit dem Hinterleib auf dem Substrat Töne in einer bestimmten Frequenz erzeugen, um Weibchen anzulocken. Ei: Nach der Kopulation erfolgt die Eiablage etwa ab Ende Mai oder Anfang Juni in Etappen über einen längeren Zeitraum. Die jeweils etwa 12 Eier werden in Reihen an die Nadeln der Wirtspflanzen geklebt. Sie haben eine semizylindrische Form mit ovalelliptischem Querschnitt, sind 2 mm lang, etwa 1¼ mm breit und 1 mm hoch. Die anfänglich hellbraun gefärbten Eier dunkeln nach. Larve: Die Nymphen schlüpfen nach 10 - 14 Tagen. Das erste Nymphenstadium saugt an Nadeln und wasserspeicherndem Gewebe der Zapfen, die weiteren 4 Stadien saugen an Samen. Die Nymphenzeit dauert 35 - 40 Tage. Imago: Die Häutung zum Imago erfolgt ab Juli oder August. Lebenserwartung: Das Imago überwintert und pflanzt sich im Frühsommer des Folgejahres fort. Feinde: In Amerika entstehen nur aus etwa 10 % der abgelegten Eier Imagines. Wichtige Regulatoren der Wanzenpopulationen sind dort neben Fressfeinden auch Eiparasitoide, insbesondere der Hautflügler Gryon pennsylvanicum. Zu den Feinden gehört zudem die Raupenfliegenart Trichopoda pennipes, die die Wanzen parasitiert und deren Larven sich im Inneren der Wanze entwickeln und diese letztendlich abtöten. In Italien wurde eine Parasitierung durch die Erzwespe Anastatus bifasciatus festgestellt. Auch verschiedene Pilzarten aus der Ordnung Hypocreales wirken schädlich bis tödlich. |
Körperlänge bis 20 mm |