Berner Alpen (Alpes Bernoises)
12.6.2019 - Brigerbad (Campingplatz, 655 m)
N1029636
Eine Arbeiterin der Grossen Blauen Holzbiene hat den Blütenstand einer Nelke angesteuert.
Informationen zum Tier:
Art: Grosse Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea).
Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa.
Regionale Verbreitung Alpen: Bis in Höhen von 500 m.
Lebensräume: Wärmebegünstigte, sonnige Lebensräume mit ausreichend mürbem Totholz als Nistmöglichkeit, insbesondere Gärten und Streuobstwiesen.
Merkmale: Mit 20 - 28 mm Körperlänge der Weibchen und 18 - 25 mm der Männchen zählen die Tiere zu den grössten Vertretern der Bienen in Mitteleuropa. Der Körper ist tiefschwarz und hat eine hummelähnliche Erscheinung, der ansonsten blauschwarze Thorax ist am Rücken grau gefärbt. Auch die Flügel sind sehr dunkel und weisen einen auffälligen blauen Schiller auf. Der Körper ist relativ kurz behaart. Die Männchen weisen einen braunroten Ring vor der etwas abgeknickten Fühlerspitze auf.
Lebensweise: Die Tiere leben solitär und gelten als standorttreu. Die Geschlechter treffen sich lediglich Ende April zur Paarung. Diese und die Eiablage erfolgen in der Regel dort, wo das Weibchen geschlüpft ist. Bei den Wildbienen bleiben sowohl Weibchen als auch Männchen am Leben. Während der kalten Monate überwintern sie einzeln oder in Gruppen in schmalen Spalten, Erdlöchern oder leer stehenden Nisthöhlen. Holzbienen sind ausgezeichnete Flieger und verfügen über ein erstaunliches Orientierungsvermögen.
Nahrung: Die Tiere ernähren sich und ihre Entwicklungsstadien vom Nektar und Pollen einer grossen Bandbreite verschiedener Blüten wie etwa von Lippenblütlern, Korbblütlern, Raublattgewächsen und Schmetterlingsblütlern. Sie fahren entweder mit dem Rüssel in die Blüte oder beissen zu enge Blüten seitlich auf, um an Pollen und Nektar zu gelangen.
Stich: Weibliche Tiere verfügen über einen Stechapparat, setzen ihn aber nur in äusserster Notlage ein. Als Solitärbienen haben sie keinen Staat zu verteidigen, was ihr friedfertiges Verhalten erklärt.
Fortpflanzung: Die Paarung erfolgt im Frühjahr, nachdem beide Geschlechter überwintert haben. Die Weibchen beginnen im April/Mai mit dem Anlegen ihrer Niststätten. Diese werden mit ihren kräftigen Kauwerkzeugen in mürbes Totholz (Stämme, Äste, Pfähle, Balken oder Stengel) sowie grosse Baumpilze und ähnliches Material genagt. In der Brutröhre werden 10 bis 15 Brutkammern angelegt, in die jeweils ein Ei mit Pollenpaste eingeschlossen wird. Die bis 20 mm langen Brutkammern werdem mit Zwischenwänden abgeschlossen.. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum fertig ausgewachsenen Tier beträgt zirka 10 Wochen.
Ei: Die 9 – 12 mm langen Eier werden auf die Oberfläche der Pollenpaste abgelegt.
Larve: Die sich entwickelnden Larven verzehren den eingelagerten Pollenvorrat.
Puppe: Die Verpuppung erfolgt in der Brutkammer. Nach dem Schlupf fressen sie sich als erwachsene Bienen aus dem Holz heraus.
Imago: In Mitteleuropa fliegt die Art in einer Generation ab August und nach der Überwinterung an geschützten Orten von März bis Juli.
Lebenserwartung: Um 1 Jahr.
N1029636

Körperlänge bis 25 mm