Walliser Alpen (Alpes Valaisannes, Alpi Vallesanne)
14.6.2019 - Törbel (Moosalp, z'Plattjistei, 2040 m) |
N1029652
Im Anstieg von der Moosalp zum Bonigersee verharrt ein Feld-Sandlaufkäfer im Gras. Informationen zum Tier: Art: Feld-Sandlaufkäfer oder Feldsandläufer (Cicindela campestris). Verbreitung: Europa, nördlich bis nach Lappland, Nordafrika, Asien. Regionale Verbreitung Alpen: Bis in subalpine Bereiche. Lebensräume: Sonnige, trockene Gegenden, vor allem mit Sand- und Lehmböden vom Flachland bis ins Gebirge - sonnige und trockene Waldränder, Wege, Heiden, Hochmoore, trockene Wiesen und Trockenhänge, Sandgruben, Sandküsten. Merkmale: Die Käfer weisen eine Länge von 10 - 15 mm auf und sind recht flach gebaut. Ihr Körper ist meist kräftig grün gefärbt, es gibt aber auch blaue und braune Exemplare. Fühler, Bauch und Hinterleib sind leuchtend kupferrot gefärbt. Die langen und schlanken Beine sind im Oberteil von gleicher Farbe, gegen die Tarsen zu werden sie jedoch grün. Auf den Deckflügeln befinden sich je ein gelblichweisser Fleck hinter der Mitte, sowie am Rand drei bis fünf weitere Makel gleicher Farbe. Das Halsschild ist schmaler als der Kopf mit seinen grossen, gewölbten Facettenaugen, den zierlichen Fühlern, der mächtigen weissen bis hellbraunen Oberlippe und den darunterliegenden eindrucksvollen Oberkiefern mit den nadelspitzen Zähnen. Die Deckflügel mit gut ausgebildeten Schultern sind breiter als der Kopf, verlaufen nahezu parallel und enden zusammen in einer flachen Rundung. Lebensweise: Die gut entwickelten, grossen Augen und die langen, schlanken Beine weisen die tagaktiven Tiere als Jäger aus. Mit den Augen sehen sie im Nahbereich sehr gut, so dass auch flüchtige Beute überrascht werden kann. Sie rennen oder fliegen bereits bei der geringsten Störung davon, landen aber meist schon nach wenigen Metern wieder. Für die Jagd bevorzugen sie offene Flächen mit keinem oder spärlichem Pflanzenbewuchs, wo sie sich meist in grösserer Anzahl finden. Während der kalten Jahreszeit ziehen sie sich in frostgeschützte Erdbauten zurück. Nahrung: Sie ernähren sich von Spinnentieren und Insekten aller Art. Deren Aussenskelett durchdringen sie mit ihren spitzen Zähnen ohne Mühe, injizieren ein Verdauungsenzym und saugen sie aus. Paarung: Die Paarungszeit beginnt im Frühjahr nach der Winterruhe. Ei: Die Eier werden an offenen Flächen mit spärlichem Pflanzenbewuchs einzeln in kleine Sandlöcher unmittelbar unter der Oberfläche abgelegt. Larve: Die Larven schlüpfen im Herbst und leben in selbstgegrabenen, senkrechten, etwa 3-4 mm breiten und bis 40 cm tiefen Erdröhren. Sie besitzen einen oben abgeflachten, halbkreisförmigen Kopf und ein ebenso geformtes Halsschild. Bei Gefahr bringen sie sich durch Rückzug nach unten in Sicherheit, sonst sitzen sie direkt an der Öffnung, die sie mit Halsschild und Kopf verschliessen. Sie ernähren sich räuberisch von Ameisen, Spinnen und anderen Käfern. Nähert sich eine Beute auf etwa 4 cm Entfernung, wird sie gepackt und anschliessend ausgesaugt. Die Beine mit den Krallen und ein Höcker mit einem nach vorn gerichteten hornigen Häkchen am fünften Dorsalsegment ermöglichen ihnen eine gute Beweglichkeit im Gang. Puppe: Die Larve lebt meist über mehrere Jahre in ihrem Erdrohr, bis sie sich an deren Grund verpuppt. Die Puppenruhe beträgt ungefähr 4 Wochen. Käfer: Die Käfer schlüpfen im Herbst, bleiben aber meist bis zum nächsten Frühling in ihren Erdröhren. Man findet den Käfer von April bis September. Feinde: Frösche, Kröten, Spitzmäuse, Igel, Fledermäuse, Nagetiere, Singvögel, Spechte, aber auch Parasiten und Parasitoide. |
![]() Körperlänge bis 15 mm ![]() Fundort: Südseitige Weide, im Gras. |